Jeetze-Grundschüler haben sich mit Möglichkeiten für ein besseres Miteinander beschäftigt.

#SALZWEDEL Rabe Robert ist ein schräger Vogel. Er kleidet sich bunt, er singt schrill und tanzt schräg. Eben ganz anders als die anderen Rabenkinder. Die reagieren wenig freundlich auf den Sonderling, grenzen ihn aus und mobben ihn.

Patrick Krüger (rechts) vermittelte Kindern aus der Jeetze-Grundschule einige Tipps zur Selbstverteidigung. FOTO: JÖRG SCHULZE

Die Mädchen und Jungen der Jeetze-Grundschule machte diese Geschichte sehr nachdenklich. Ihnen tat Robert leid. In einem Projekt beschäftigten sie sich mit den Möglichkeiten für ein „Besseres Miteinander“ und eine Schule mit Courage, ohne Rassismus. „Es geht um die bedingungslose Akzeptanz des Anderen und die Erkenntnis, dass jeder so gut ist, wie erist“, erläuterte Linda Weber vom Team Grundschule und Hort das Ziel.

Dazu konnten sich die JeetzeSchüler in verschiedenen Workshops mit der Thematik auseinandersetzen.

In eine andere Rolle konnten die Kinder im Theater-Workshop schlüpfen. So lernten sie verschiedene Sichtweisen und Verhaltensmuster kennen. In der Druckwerkstatt machten die Kinder die Thematik in Wort und Bild sichtbar.

Tiefen Eindruck hinterließ ein kleines Experiment mit Cathleen Hoffmann bei den Grundschülern. Mit einem Blatt Papier verdeutlichte die Mitarbeiterin des Vereins Miteinander, was Ausgrenzung und Mobbing mit den Menschen macht. Jeder Schüler durfte das Blatt zunächst ungezügelt beschimpfen. Mit jedem neuen Schimpfwort knüllte Cathleen Hoffmann das Blatt immer weiter zusammen. Die anschließenden Entschuldigungen entfalteten das Blatt zwar wieder, doch die Beleidigungen hatten unauslöschbare Spuren hinterlassen, „So ähnlich geht es der Seele eines ausgegrenzten Menschen“, gab Hoffmann den Kindern mit auf den Weg.

Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen für den Alltag vermittelte Patrick Krüger den Grundschülern im Rahmen eines Selbstverteidigungskurses. Als professioneller Trainer hat er sich auf Krav Maga, ein Selbstverteidigungssystem, das für die israelische Armee entwickelt wurde, spezialisiert.

„In unserem Workshop geht es um Wahrnehmung und Körpersprache. Ziel ist es, möglichst ohne körperliche Auseinandersetzung aus einer Gefahr herauszukommen“, erläuterte Krüger. Zudem spiele die Körpersprache auch beim Mobbing eine nicht unbedeutende Rolle.

Die Grundschüler möchten das kürzlich Erlernte nunmehr in ihrem Alltag anwenden und ihr Wissen festigen. Schließlich wollen sie das Miteinander leben und auch dem Anderssein im täglichen Leben Raum geben.

Die Volksstimme empfiehlt vom 19. Januar 2024 den Artikel Lernen, sich zu verteidigen https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXYxVFU2clpiUVlmYWs4V3FHYnJIalBHQmVOZWJWT3RuSEtwSUVidmVvTzd2YVJWdXJ6Q3NVbVNEcE9Wd2xFcHlNSGNIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true 

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